Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland - Gastbeitrag von H.M. Pilartz, VfD und Gründungsmitglied der Pferdeschutzengel e.V.

Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland hat gezeigt, dass vor allem kleine und junge Pferde, möglicherweise aber auch alte, weniger wehrhafte Tiere Schutz vor Großraubtieren brauchen.
Das geht nur durch Zäune, und die sind nicht schwer zu bauen, weder teuer noch baurechtlich problematisch.
Am Ende des Textes finden sich etliche Links zu solchen wolfsabweisenden Zäunen, wie sie vom Bundesamt für Naturschutz, der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, der VFD, der VDE und forschenden Hochschulen empfohlen werden.
In Rheinland-Pfalz wird das Material für solche Zäune übrigens unter bestimmten Bedingungen auch an Pferdeweiden vom Staat finanziert. Denn Pferde leisten wie andere Weidetiere einen eminent wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt, sie dienen also auch einem öffentlichen Interesse.
Übrigens schützt ein solcher Zaun nicht nur vor Wölfen, sondern auch vor wildernden Hunden, von denen es in etwa 100 mal mehr geben könnte als Wölfe, wenn wir mal unterstellen, dass sich von den rd. 10 Mio. Hunden, die es in Deutschland gibt, nur 1 Prozent daneben benehmen könnte und groß genug ist, um Schaden anzurichten.
Auch vor Wildschweinen, die unsere Weiden umwühlen, schützt so ein Zaun.
Füchse, Dachse, Reptilien etc. können ihn problemlos unterkriechen, Rehe, Hirsche und Mufflons können ihn überspringen.
Auch von Wölfen hört man oft, sie würden Zäunen überspringen. Das ist zwar nicht auszuschließen, aber fast immer sind angeblich springende Wölfe unter dem Zaun drunter her in die Weide eingedrungen und haben Tiere gerissen.
Dabei kommt ihnen leider der Klimawandel entgegen, denn die vergangenen drei trockenen Sommer ließen nicht nur Millionen Bäume sterben, sondern auch reihenweise Elektro-Weidezäune ausfallen. Der Minuspol des Zaunes ist der Boden, wenn der zu trocken wird, leitet er nicht mehr. Das fällt oft nicht auf, weil die Weidetiere gewohnheitsmäßig den Zaun respektieren. Was leider nicht auf Wölfe zutrifft.
Es gibt aber eine einfache Gegenmaßnahme, ein umlaufender „Erdungsdraht“.
Solche und viele weitere Details findet Ihr in den Links weiter unten.
Ganz wichtig:
Zum wolfsabweisenden Zaun gibt es leider keine Alternative. Mit jagdlichen Maßnahmen sind unsere Tiere nicht zu schützen. Jüngste Erfahrungen z.B. aus Frankreich zeigen, dass dort in 2019 zwar 94 Wölfe abgeschossen wurden, die Weidetier-Risse aber um ein gutes Drittel anstiegen. Die Erfahrungen in anderen Ländern sind ähnlich.
In diesem Sinne: Achtet auf die Euch anvertrauten Tiere!
H.M. Pilartz
http://www.protectiondestroupeaux.ch/zaeune-weitere-schutzmassnahmen/filme-zaeune-hochdeutsch/
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript530.pdf